Neue Lernkultur – Jetzt!
BW-Petition - Schule mit Zukunft für alle Kinder
10.000 Unterschriften für eine bessere Bildung!
Gemeinsam für die Bildungswende in BaWü, die allen jungen Menschen und Schulen zu Gute kommt!
Jetzt Petition unterzeichnenAuf der Webseite des Landtags Baden-Württemberg

Sehr geehrte Mitglieder des Landtags BW, sehr geehrte Mitglieder der demokratischen Parteien, sehr geehrte Entscheidungsträger:innen der (zukünftigen) Landesregierung,
die Petition „Neue Lernkultur – Jetzt!“ will das Recht auf Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen und die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft fördern und stärken.
„Schule“ im Sinne von Aristoteles meint einen Ort der Muße, der Gemeinschaft, Freiheit von Zwang und Hektik, sowie der Möglichkeit zur Besinnung und Selbstbestimmung. Schule soll ein Ort sein, an dem Bildungsprozesse für alle Kinder durch Zeit und Ruhe gefördert werden.
Bitte machen Sie sich tatkräftig und kompromissbereit auf den Weg, um eine Bildungsreform anzugehen, die den Namen verdient und das Klein-Klein der letzten Jahre hinter sich lässt. Bitte leiten Sie zeitnah eine gemeinsame und überparteiliche Bildungsreform ein. Grundlage dafür ist die Vereinbarung eines gemeinsamen Bildungsbegriffes, der mit wissenschaftlicher Expertise zum Wohle aller Kinder führt. Eine große Bildungsreform erfordert einen richtungsweisenden Konsens über Legislaturperioden hinaus.
Denken Sie an die umgreifenden technologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Änderungen der letzten Jahre - rasante und komplexe Herausforderungen für die unsere Schulen nicht gerüstet sind. Derzeit weist unser Bildungssystem zunehmende Dysfunktionalität auf und muss, um unseren Kindern und unserer Demokratie gerecht zu werden, dringend zielführend aufgestellt werden.
Spaltung, Demokratieverlust und Verrohung sind die Folgen von strukturellen Ursachen. Einen resultierenden gesellschaftlichen Niedergang können wir gemeinsam durch eine ganzheitliche Bildung und förderliche Lernkultur stoppen.
Dass es anders gehen kann und muss, zeigen wir auf neue-lernkultur-jetzt.de. Dort finden Sie gebündelte Prämissen aus der aktuellen Lernforschung, sowie erprobte schulpraktische Lösungen und das Beispiel einer überaus erfolgreichen Bildungsreform. Grundlage für eine prosperierende, dem Gemeinsinn verpflichtete, resiliente Gesellschaft sind unsere gut ausgebildeten Kinder.
Zukunft! gestalten! – Jetzt!
In unserer sich rasant verändernden Welt brauchen wir Zusammenarbeit, eine Kultur des Zuhörens und gemeinsame Lösungen, die wirklich helfen. Aktuell produziert unser Schulsystem zu viele Leidtragende bei Kindern, Jugendlichen, Pädagog:innen und in Familien, somit bei allen unmittelbar Beteiligten und folglich auch in Wirtschaft und Gesellschaft. Das kostet die Gemeinschaft sehr viel Energie und Geld, verhindert Zukunftschancen und ist damit nicht zielführend. Es braucht eine neue Lernkultur, wie sie einige innovative Schulen bereits seit Jahren zeigen. Wir alle können nur gewinnen, wenn jetzt endlich mit neu ausgerichteten Maßnahmen in die Bildung investiert wird!
Wir fordern die Veränderung unserer Schulen vom Ort des Lehrens zum Ort des Lernens in vier Bereichen:
1. Haltungsänderung
Das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen muss in den Mittelpunkt aller schulischen Bemühungen gestellt werden. Allen Kindern wird von Anfang an Potentialentfaltung und Chancengerechtigkeit zugestanden. Sie wachsen als zukünftige Gesellschaft lebendig zusammen auf. Die Beteiligten im gesamten Bildungsbereich üben eine Kultur des gegenseitigen Zuhörens und der Zusammenarbeit. Damit Veränderungsprozesse in eine gesunde Entwicklung kommen können.
Konkret:
- Überparteiliche Einigung auf einen gemeinsamen Bildungsbegriff und darauffolgende konzeptorientierte Schulpolitik, im Sinne der auf www.neue-lernkultur-jetzt dargestellten Zielsetzungen. Also eine Neuausrichtung der Grundhaltung, sowie der Lehrkräfteausbildung und der Bildungspläne, in der Kinder an vorderster Stelle stehen und jedes sein Potential in Gemeinschaft entwickeln kann.
- Ressourcen müssen in die Hand der Schulen verlagert werden, damit benötigte Hilfen direkt und zeitnah alle Kinder erreichen.
- In jeder Lerngruppe braucht es Zeit, sich gegenseitig zuzuhören. Dafür ist jede Woche eine Pädagog:innen-Teamsitzung notwendig, sowie eine Stunde Lerngruppenrat (Klassenrat) für existenzielle Themen, Peer-Konflikte, Gemeinschaft und Persönlichkeitsentwicklung.
2. Berücksichtigung von Expert:innenwissen
Die Zeiten, in denen Lehrkräfte, Schulbuch und Frontalunterricht die zentrale Rolle spielten, sind nicht mehr zukunftsfähig. Neben den Pädagog:innen gewinnen Lernhelfer:innen, Peergroups, das Internet, Künstliche Intelligenz, digitalisierte Lernmaterialien, Erklärvideos, Apps und außerschulische Lernorte zunehmend an Bedeutung. Im Zentrum steht heute das Lernen – in Gemeinschaft, individuell (zieldifferenziert), selbstwirksam und strategieorientiert.
Konkret:
- Eine Begutachtung der Organisationsstruktur und Arbeitsweise des Kultusministeriums im schulischen Bildungsbereich, durch ein externes Beratungsunternehmen mit dem Ziel, wirksamere Arbeitsergebnisse zu ermöglichen.
- Stetige Schulentwicklung für eine neue Lernkultur durch ein strukturiert verankertes Einbringen von Expert:innenwissen und der Erfahrungen innovativer Schulen (siehe Vorbild Neuseeland).
- Eine Enquete-Kommission (Beteiligungsgremium unter Einbezug von Betroffenen und Praktiker:innen) zur Vereinbarung des gemeinsamen Bildungsbegriffs und zur Begleitung der zeitnahen Umsetzung (siehe Neuseeland).
3. Lernen
Lernen benötigt frei verfügbare Zeit statt starrer Taktung, sowie ein verlässliches, pädagogisches Verantwortungsteam für jede Lerngruppe bzw. Klasse von Anfang an. Stundenpläne und klassischer Unterrichtsablauf behindern häufig individuelle Lernprozesse und Feedbackkultur. Verlässliche Beziehungen und Raum für Entwicklung bilden dafür die Grundlage. Auch die Arbeitszeit der Pädagog:innen lässt sich nicht mehr sinnvoll in klassischen Deputaten messen, sondern muss an neuen Aufgaben und Rollen ausgerichtet werden. Für diese Rahmenbedingungen fordern wir Freiräume für alle Schularten. Damit sie sich auf den Weg machen können, Kinder beim Wachsen zu begleiten und kindgerechtes Lernen in den Mittelpunkt zu stellen.
Konkret:
- Freiräumeprogramm für alle Schularten (siehe Niedersachsen)
- Generell mehr Personal und die Einrichtung von Verantwortungsteams für alle Lerngruppen (Schulklassen) beginnend in den Primarschulen.
4. Raum
Lernräume sind bewusst gestaltete Umgebungen, die das Lernen unterstützen und fördern. Sie können sowohl physisch als auch digital sein. Um individuelles, selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Lernen zu ermöglichen, braucht es eine Vielfalt an Räumen, sowie die Freiheit, diese entsprechend der eigenen Bedürfnisse zu nutzen. Wir fordern eine umfassende Öffnung aller Schulen, damit Kinder und Jugendliche reale und sinnliche Erfahrungen im Stadtteil (Handwerk, Kultur, Vereine) und in der Natur machen können.
Konkret:
Für diese lebendigen Lernorte, fordern wir…
- ... ein gelebtes, gemeinsames Bildungsverständnis aller.
- ... langfristige, parteiübergreifende Zusammenarbeit.
- ... vielfältige Vernetzung von Schulen und Kommunen.
- ... eine Vielfalt und Öffnung von Lernräumen.
- ... Eine signifikante Erhöhung des Bildungsbudgets (Vergleich: Deutschland aktuell 4,4% des BIP, Norwegen und Großbritannien 6%, Quelle BZ 10.9.25)
Die neuseeländische Bildungsreform der 90er-Jahre zeigt, welche Kraft sich entfaltet, wenn das Bildungssystem von einer Vision getragen wird, hinter der Politiker:innen, Wissenschaftler:innen, Lehrer:innen und Eltern gemeinsam stehen. Auch Baden-Württemberg braucht Leitplanken für eine konzeptorientierte Schulpolitik, die nicht nur kleinteilige Reparaturen will, sondern ganzheitliche Transformationen.
Die ausgewählten Schulbeispiele auf der Webseite „www.neue-lernkultur-jetzt.de“ zeigen, wie dies konkret vor Ort im schulischen Alltag umgesetzt werden kann. Jede Schule soll dabei gefördert werden, Schritte in diese Richtung gehen zu können.
Helft mit, dass die Schule wieder zukunftsfähig und für alle Kinder ein Ort der Muße und gesunder Entwicklung wird!
Helft mit Eurer Unterschrift, dass diese Punkte bei den Entscheidungsträger:innen Gewicht und danach Eingang in den Koalitionsvertrag und das Regierungsprogramm BW 2026 finden.
Mit herzlichen Grüßen
Alle Initiator:innen und Unterzeichner:innen der BW-Initiative
Neue Lernkultur – Jetzt!
BW- Petition - Schule mit Zukunft für alle Kinder!